Bibliothek

Wir können als Verein auf den glücklichen Umstand verweisen, dass Sammeln, Präparieren und wissenschaftliche Auswertung kooperativ erfolgen. Im Vordergrund stehen neben geologischen vor allem paläobiologische Aspekte, deshalb werden Fossilien nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten begutachtet. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist aus der umfangreichen Publikationstätigkeit ersichtlich.

Publikationen im Volltext

Die neuesten Publikationen können im Volltext nachgelesen werden. Die Originale sind mit dem Bezug des jeweiligen Jahresbandes der Museen in Erfurt (6 €) und Schleusingen (6 €) erhältlich.
Naturkundemuseum Erfurt, PSF 101519, D-99015 Erfurt, ISBN 0232-9565
Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen, Burgstraße 6, D-98553 Schleusingen, ISBN 0863-6338

Online-Dokumente in HTML oder als PDF:

Zur Biologie der Ceratiten der spinosus-Zone - Ergebnisse einer Populationsanalyse

» Teil I: Populationsstatistik, Sexual-Dimorphismus und Artkonzept   

» Teil II: Variationsbreite der Skulptur- und Suturbildungen   

» Teil III: Schlussfolgerungen zur biologischen Organisation
und Lebensweise des Ceratitentieres   

» Krebse aus dem Oberen Muschelkalk von Osthessen und Thüringen
Pseudopemphix albertii   

» Zur Evolution des Weichkörpers der Nautiliden     

» Die "Mundwerkzeuge" der Ceratiten des Oberen Muschelkalkes - Analyse der "Kronacher Ceratitenplatte"   

» Präparation eines Ceratiten    

» Präparation einer Grabgemeinschaft von Nautilus    

Publikations-Zitate

In diesem Teil findet Ihr eine Auswahl an Publikationen von Vereinsmitgliedern, z.T. mit einer kurzen Zusammenfassung der Thematik.
Für weitererführende Beschäftigung mit der Trias haben wir eine Literaturliste mit einigen der wichtigsten Werke zusammengestellt. Natürlich arbeiten wir intensiv an weiteren interessanten Themen, die wir in Zukunft auch veröffentlichen werden.

BIELERT, U. & BIELERT, F. (1995): Encriniden aus dem Bereich der Basiskonglomeratbänke des Unteren Muschelkalks von Weißenborn (Südniedersachsen). - Der Aufschluss 46, 23-31, 13 Abb.; Heidelberg.

BIELERT, U. & BIELERT, F. (1996): Verschüttet im Konglomerat - Encrinus robustus ASSMANN aus dem Unteren Muschelkalk aus Nord-West-Thüringen. - Der Aufschluss 47, 301-306, 6 Abb.; Heidelberg.

BIELERT, U. & BIELERT, F. (1998): Diversity of the Genus Encrinus LAMARCK from the Lowest Strata of the Muschelkalk in Germany. - Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften, Reihe B, Geologie, Paläontologie, Mineralogie, Beiheft 5: 17-18; Halle.

BIELERT, U. & BIELERT, F. (2000): Gemeinsames Auftreten von zwei Arten der Gattung Encrinus im Unteren Muschelkalk am Nordrand des Thüringer Beckens. - Beitr. Geol. Thüringen N. F. 7, 137-145, 1 Abb., 1 Taf.; Jena.

BIELERT, F. & BIELERT, U. (2004): Echinodermen-Lagerstätten der Oberen Terebratelbank des Unteren Muschelkalks von Südniedersachsen. - In: REICH, M.; HAGDORN, H.; REITNER, J., eds., 3. Arbeitstreffen deutschsprachiger Echinodermenforscher in Ingelfingen, 29. Oktober bis 31. Oktober 2004; Arbeiten und Kurzfassungen: 7-12, Göttingen (Universitätsdrucke Göttingen).

ARP, G., BIELERT F., HOFFMANN, V.-E. & LÖFFLER, T. (2005): Palaeoenvironmental signigicance of lacustrine stromatolites of the Arnstadt Formation ("Steinmergelkeuper", Upper Triassic, N-Germany). - Facies 51, 433-455, 13 Abb., 1 Tab.

BLAKE, D. B., BIELERT, F. & BIELERT, U.: New early crown-group asteroids (Echinodermata; Triassic of Germany), zur Veröffentlichung in der Paläontologischen Zeitschrift angenommen.

KRAMM, E. (1989): Zur Stratigraphie des Oberen Muschelkalks in Osthessen.- Beitr. Naturkde. Osthessen, 25: 125-130, 1 Taf., Fulda.

KRAMM, E. (1992): Die Rhön in der Muschelkalkzeit.- in: Die Rhön, Land im Herzen Deutschlands: 57-62, 5 Abb., Fulda (Parzeller).

KRAMM, E. (1994): Feinstratigraphie und Zyklengliederung im Unteren Muschelkalk (Trias, Anis) der Rhön (Mitteldeutschland).- Beitr. Naturkde. Osthessen, 29: 5-34, 4 Abb., 4 Taf., Fulda.

KRAMM, E. (1997): Stratigraphie des Unteren Muschelkalks im Germanischen Becken.- Geologica et Palaeontologica, 31: 215-234; 10 Abb., 2 Tab., 3 Taf., Marburg.

KRAMM, E. (2000): Ein Profil durch den Unteren Muschelkalks von Burgwenden (Nordthüringen).- Beitr. Geol. Thüringen NF., 7: 125-136, 4 Abb., 3 Tab., 2 Beil., Jena.

KRAMM, E. & SCHULZ, M. (2001): Ein bemerkenswerter Aufschluß im Oberen Muschelkalk Fuldas. - Beiträge zur Naturkunde in Osthessen. Fulda, 37: 79-86.
Kurzfassung: Eine Baumaßnahme im Bereich der Maberzeller Straße in Fulda schloss vorübergehend eine Abfolge des Oberen Muschelkalkes auf. Der Neufund eines Exemplares von Gyrolepis albertii AGASSIZ wird eingehend beschrieben und die Stellung eines historischen Altfundes der gleichen Art von dieser Fundstelle in der pläontologischen Systematik erläutert. Ein ebenfalls historischer Ophiurenfund von der gleichen Lokalität unterstreicht die Bedeutung dieser Fundstelle.

OCKERT, W. & REIN, S. (1998): Muschelkalk (Upper Anisian) near Troistedt (Thuringia, Germany).- Hallesches Jb. f. Geowiss., Reihe B, Beiheft 5, S. 127-128, Halle

OCKERT, W. & REIN, S. (1999): Ein vollständiges Profil des Oberen Muschelkalkes bei Behringen (TK 25 5232 Stadtilm).- Geowiss. Mitt. von Thüringen, 7: 51-70, 1 Abb., 1 Beil.., Weimar.
Zusammenfassung: Die gesamte Schichtenfolge des 66,55 Meter mächtigen Oberen Muschelkalks wird anhand eines kurzzeitig zugänglichen Aufschlusses bei Stadtilm beschrieben. Erstmals in Thüringen konnten in einem zusammenhängenden Profil mit Tetractinella-, Spiriferina- und cycloides-Bank die wichtigsten ökostratigraphischen Leithorizonte des Oberen Muschelkalks nachgewiesen werden.

OCKERT, W. & REIN, S. (2000): Stratigraphy of the Upper Muschelkalk and fossil content of the atavus- and pulcher -zone (Upper Anisian) near Troistedt (Thuringia).- Zbl. Geol.. Paläont.. Teil I; 1998, Heft 9-10, 953-961, 3 Fig.., Stuttgart.
Summary:
1. The find of the most important ecostratigraphic marker beds inThuringia now facilitates regional and supra-regional correlations with the Upper Muschelkalk of Franconia and Baden Wurttemberg.
2. As demonstrated by the ceratites of the atavus- and pulcher-zone a detailed biostratigraphic correlation between Thuringia and SW Germany is definitely possible.
3. As the findings below the Trochitenbank 2 show, the flexuous ceratites evidently immigrated immediately after Tetractinella trigonella into the Germanic Basin, as earlier postulated by König (1920).
4. The generic assignment of flexuous ceratites of the atavus- zone to Paraceratites seems unfounded. The search for the sister species is indispensable for the clarification of their phylogeny.
5. The rich findings and exact horizons of the ceratites found at Troistedt within the atavus- and pulcher-zone permit a comprehensive study of these ceratites for the first time.

OCKERT, W. & REIN, S. (2000): Biostratigraphische Gliederung des Oberen Muschelkalks in Thüringen.- Beitr. Geol. Thüringen, NF, 7: 195-228, 17 Abb., 2 Tab., 1 Beil., Jena.
Kurzfassung: In Thüringen sind mit Ausnahme der semipartitus-Zone alle Ceratiten-Zonen durch die entsprechenden Indexarten belegt. Es werden 6 Entwicklungsphasen und 11 Biozonen unterschieden. Die ökostratigraphischen Leithorizonte Tetractinella-, Spiriferina-, reticulata- und cycloides-Bank können bei entsprechenden Aufschlußmöglichkeiten auch in Thüringen nachgewiesen werden. Zusammen mit den Ceratiten-Biozonen bilden sie das Gerüst für überregionale Schichtenvergleiche.

REIN, S. (1986): Ceratiten aus der spinosus -Zone (Hauptmuschelkalk, Unterladin) der Umgebung Erfurts.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 5: 25-33, 6 Taf., Erfurt.

REIN, S. (1987): Der mediane Fadenkiel der Ceratiten.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 6: 71-74, 2 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1988): Über die Stellung der Ceratiten (Ammonoidea, Cephalopoda) der enodis/laevigatus -Zone (Oberer Muschelkalk, Unterladin) Thüringens im Stammbaum der germanischen Ceratiten.- Freiberger Forschungsh., C, 101-112, Leipzig.

REIN, S. (1988): Rinnen-, Rillen- und Furchenbildungen auf Ceratitensteinkernen.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 7: 66-79, 5 Taf., Erfurt.

REIN, S. (1988): Die Ceratiten der pulcher/robustus -Zone Thüringens.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 3, 28-38, 2 Taf., 4 Abb., 7 Tab., Schleusingen.

REIN, S. (1988): Ein neues Phylogenese-Modell der germanischen Ceratiten.- In: Die Trias von Nordwestthüringen.- GGW Vortr. und Exkursionstagung Mühlhausen, 9-10, Berlin.

REIN, S. (1989): Über das Regenerationsvermögen der germanischen Ceratiten (Ammonoidea) des Oberen Muschelkalks (Mitteltrias).- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 4, 47-54, 3 Taf., 1 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1990): Über Ceratiten (Cephalopoda, Ammonoidea) mit "fehlenden" Septen.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 5, 22-25, 5 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1991): Über Ceratiten mit asymmetrischem Phragmokon.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 6, 63-69, 14 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1993): Zur Biologie und Lebensweise der germanischen Ceratiten.- in: Muschelkalk. Schöntaler Symposium 1991, S. 279-284, 7 Abb., Stuttgart, Korb (Goldschneck).

REIN, S. (1993): Conellenbildungen auf Ceratitensteinkernen.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 12: 44-55, 9 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1993): Juvenile Ceratiten aus dem Hauptmuschelkalk (Anis-Ladin, Mittel-Trias).- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 7/8, 9-15, 1 Abb., 2 Taf., Schleusingen.

REIN, S. (1994): Die Kieferapparate der germanischen Ceratiten.- Fossilien; 11, 3/94: 167-171, 7 Abb., Korb.

REIN, S. (1994): Sekundärschalenbildungen (forma conclusa) bei germanischen Ceratiten.- Fossilien; 11, 6/94: 372-376, 10 Abb., Korb.

REIN, S. (1994): Über eine interessante Gehäuseregenerierung der Ceratiten.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 13: 91-100, 8 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1994): Bißverletzungen auf Ceratitensteinkernen.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 9, 9-15, 1 Abb., 2 Taf., Schleusingen.

REIN, S. & T. KRAUSE (1994): Aufbau und Diagenese der Conellen der Muschelkalkceratiten. - Veröff. Naturkundem. Erfurt, 13: 79-90.

REIN, S. (1995): Organische Lamellen in Steinkernphragmokonen der germanischen Ceratiten (Muschelkalk, Trias).- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 14: 173-184, 10 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1996): In memoriam August POSSECKER.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 15: 8-14, 4 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1996): Zur Phylogenie der germanischen Ceratiten.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 15: 15-24, 7 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1996): Über Epöken und das Schwimmvermögen der Ceratiten.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 11, 65-75, 13 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1997): Über Wachstum und Lebensalter der Ceratiten.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 16: 197-206, 11 Abb., Erfurt.

REIN, S. (1997): Biologie und Lebensweise von Germanonautilus.- Teil I: Das Schwimmvermögen von Germanonautilus.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 12: 43-51, 12 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1998): Schalenverletzungen der Gehäusemündung (forma refecta) bei Ceratites (Ammonoidea).- Fossilien; 15/6: 356-360, 6 Abb., Korb.

REIN, S. (1998): Biologie und Lebensweise von Germanonautilus MOJSISOVICS 1902- Teil II: Ontogenie, Ernährung und Ökologie.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 13: 3-14, 14 Abb., Schleusingen.

REIN, S. (1999): Ceratiten"kiefer" in Konservatlagerstätten des oberen Muschelkalkes.- Terra Nostra, 99/8: S. 61, Zürich.

REIN, S. (1999): On the swimming abilities of Ceratites DE HAAN and Germanonautilus MOJSISOVICS.- Freiberger Forschungsheft, C 481, Heft 7, 39-47, 7 Fig., Freiberg.
Abstract: Up to now, the emphasis of ceratites taxonomy used to be layed on individual traits, which according to the typological method led to distinguishing a great number of higher and lower taxa.
However, investigations of population statistics aiming at biological relationships made clear that a great variability applies to a populational level only and thus to a specific level.
Basically, within a biozone all individuals of a species share common features, and these are modified within a transitional area at the zone boundaries. The gradual change of features happens as a process of a steady morpho-physiological adaptation to changing oecologic conditions. A specific splitting at any time was not observed. Rather the complete phylogeny of the genus Ceratites proceeds in two continuously parallel lines of evolution. If this phenomenon of dimorphism is explained as a sexual dimorphism then we have to do with an evolutional change of one species.
Distinct superior morphological changes occur at times of large-scale oecologic changes in connection with the formation of litho- and oecostratigraphic lead horizons. These changes result from a modified survival strategy with kinds of morphogenesis by acceleration or retardation of sexual maturity. Thus, such a behavioural pattern would reflect the evolution of different ontogenetic stages.

REIN, S. (1999): Die Cephalopoden des Oberen Muschelkalkes (Mittlere Trias) und das Archimedische Prinzip.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 18: 57-63, 7 Abb., Erfurt.
Zusammenfassung: Am Beispiel echter Epökie von Placunopsis ostracina Berg auf den Steinkernen von Ceratites DE HAAN und Germanonautilus MOJSISOVICS wird die Funktion des Phragmokons aus biomechanischer Sicht diskutiert. Der Phragmokon des nektonisch lebenden Nautilus ist ein hochsensibles gewichtsregulierendes Organ. Zur Erhaltung der Bedingung des Schwebegleichgewichts reagiert es auf Gewichtszunahme beim Gehäusewachstum mit Kammerbau. Zusätzliche Gewichtsveränderungen können offensichtlich nicht kompensiert werden und haben den Tod des Individuums zur Folge. Sowohl Ceratites als auch Germanonautilus tolerierten größere Gewichtszunahmen (echte Epökie durch Placunopsis) ohne sichtbare Reaktionen beim Kammerbau. Diese Verhaltensweise wird dahingehend gedeutet, dass ihr Kammerapparat nicht unbedingt ein gewichtsregulierendes Organ für Schwimmer war. Ceratites und Germanonautilus waren offensichtlich auch ohne Epöken zu schwer zum Schweben und lebten bodenbezogen. Aufgrund ihrer grundverschiedenen Gehäusemorphologie und der wirksam werdenden hydrostatischen Gesetze unterscheiden sie sich jedoch in ihrer Lebensweise. Ceratiten brauchten zur horizontalen Fortbewegung den ständigen Bodenkontakt und trugen dabei ihr Gehäuse wie einen Hut. Der mit der breiten Ventralseite am Boden aufsitzende Germanonautilus wurde durch seine große ventrale Trichtermündung befähigt, sich mittels kräftigen Trichterschubs vertikal und horizontal aktiv schwimmend fortzubewegen.

REIN, S. (1999): Ophiuren als Aasfresser in Ceratitengehäusen. - Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 18: 65-69, 7 Abb., Erfurt.
Zusammenfassung: Es werden zwei Ceratitensteinkerne beschrieben auf denen neben Resten von Ceratiten-Mundwerkzeugen auch mehrere adulte und juvenile Schlangensterne sichtbar sind. Dieses gemeinsame Vorkommen wird dahingehend gedeutet, dass sich die Ophiuren bereits kurz nach dem Tod des Ceratiten von den organischen Resten in der Wohnkammer ernährten und darüberhinaus für ihre Brut eine geschützte Wochenstube fanden.

REIN, S. (1999): Über Ceratites armatus PHIL. und Ceratites münsteri PHIL. aus dem Oberen Muschelkalk Thüringens.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 14: 43-51, 16 Abb., Schleusingen.
Zusammenfassung: Eine Analyse frühontogenetischer Gehäusemerkmale von 250 jugendlichen spinosen Ceratiten aus einer Großpopulation erbrachte überraschende Ergebnisse. Unterschiedliche Strategien im Gehäusebau ermöglichen eine Trennung in zwei grundverschiedene Morphotypen. Diese Erkenntnis verändert die bisherigen Vorstellungen von Biologie, Taxonomie und Phylogenie der germanischen Ceratiten entscheidend. Da "Ceratites armatus" und "Ceratites münsteri" lediglich Jugendstadien von Ceratites spinosus verkörpern, entfällt ihr eigenständiger Gattungs- und Artstatus. Gleiches gilt für ihre bisherige exponierte Stellung im Stammbaum der germanischen Ceratiten. Zudem wirft die Existenz zweier unterschiedlicher Morphotypen die generelle Frage auf, ob es sich bei Ceratites um zwei echte Arten oder um Geschlechtsdimorphismus handelt.

REIN, S. (2000): Zur Lebensweise von Ceratites und Germanonautilus im Muschelkalkmeer.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 15: 25-40, 16 Abb., Schleusingen.
Zusammenfassung: Für das "Meeresdiorama der Muschelkalkzeit" im Naturhistorischen Museum Schleusingen wurden Ceratites und Germanonautilus in modellhafter Form nachgebildet. Die Rekonstruktion ihrer Lebensweise basiert auf den Ergebnissen umfangreicher quantitativer und qualitativer Untersuchungen (REIN 1989-1999). Sowohl die konsequente Anwendung der hydrostatischen Gesetze als auch die Berücksichtigung biologisch/ökologischer Aspekte führte zu dem Ergebnis, Ceratites mit einer vagil-benthischen und Germanonautilus mit einer nekto-benthischen Lebensweise darzustellen. Die konkreten Fakten für diese von der allgemeinen Lehrmeinung divergierenden Darstellungsweise werden umfassend dargelegt und begründet.

REIN, S. (2001): Neue Erkenntnisse zur Evolutionsbiologie der germanischen Ceratiten.- Ontogenese, Phylogenese und Dimorphismusverhalten.- Freiberger Forschungshefte C492, 9: 99 - 120, 5 Abb., 4 Taf., Freiberg.
Zusammenfassung: Bislang lag der Schwerpunkt der Ceratiten-Taxonomie auf der Berücksichtigung der Merkmale von Einzelindividuen, die nach dem typologischen Artkonzept zur Ausscheidung einer Vielzahl höherer und niederer Taxa führte. Auf der Grundlage populationsstatistischer Untersuchungen mit biologischer Zielstellung wurde jedoch deutlich, dass sich die große Variabilität lediglich auf Populationsebene und somit auf die Art erstreckt.
Grundsätzlich besitzen alle Individuen einer Population die gemeinsamen Merkmale der Biozone und ändern diese schrittweise innerhalb eines Übergangsbereiches an den Zonengrenzen (Chronospezies). Der allmähliche Merkmalswechsel erfolgt im Prozess einer ständigen morpho-physiologischen Anpassung an die sich ändernden ökologischen Bedingungen. Zu keinem Zeitpunkt konnte eine Art-Aufspaltung beobachtet werden. Vielmehr verläuft die gesamte Phylogenese der Gattung Ceratites in zwei durchgängig parallelen Entwicklungslinien. Deutet man dieses Dimorphismus-Phänomen mit Geschlechtsdimorphismus (Morphospezies), dann handelt es sich um den evolutiven Wandel einer Biospezies. Deutliche Morphologiewechsel ereignen sich übergeordnet in Zeiten großräumiger ökologischer Veränderungen in Korrelation mit der Bildung litho- und ökostratigraphischer Leitbänke. Sie basieren auf einer veränderten Überlebensstrategie mit Formen der Pädomorphose durch Akzeleration oder Retardation der Geschlechtsreife. Ein derartiges Verhaltensmuster wäre somit eine Widerspiegelung der Evolution der unterschiedlichen Ontogeniestadien.

REIN, S. & OCKERT, W. (2000): Die enodis-/posseckeri -Zone im Oberen Muschelkalk Thüringens - Ausbildung und Fossilführung.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 19: 43-67, 16 Abb., 2 Prof., Erfurt.
Zusammenfassung: In einem Profilabschnitt des Oberen Muschelkalkes von der oberen spinosus -Zone bis zur cycloides-Bank konnten bei Troistedt und Mühlberg lückenlos Belege von den großen postspinosen Ceratiten bis zu den kleinen Progenese -Morphen der enodis/posseckeri-Zone geborgen werden. Im Hangend-Bereich der Gänheim-Bank verharren die bis 26 cm großen postspinosen Ceratiten im Wachstum plötzlich in einem frühen Ontogeniestadium mit Gehäusegrößen zwischen 5-8 cm. Diese Vorverlegung der Geschlechtsreife (Progenesis) wird als Reaktion auf grundlegende ökologische Veränderungen gedeutet. Der Übergang dieser kleinen, den juvenilen spinosen Formen ähnelnden Ceratiten in die um 20% größeren enodis/ posseckeri-Morphen erfolgt im Liegenden der Schellroda-Bank. Ähnlich reagiert durch ständigen Wechsel der Gehäusegröße auch Coenothyris auf die Milieuänderungen. Mit dieser vollständigen Belegkette wird das von REIN (1988) vorgestellte Phylogenese-Modell weiter präzisiert und die These von einem kurzzeitigen Verschwinden und Wiederauftauchen der germanischen Ceratiten (URLICHS 1999) eindeutig widerlegt. Die Schellroda-Bank wird als neuer Leithorizont ausgeschieden und die Ausbildung von Gänheim-Bank und Tonsteinhorizont 3, zwei Leithorizonte Unterfrankens, auch in Thüringen bestätigt.

REIN, S. (2002): Zur Evolution des Weichkörpers der Nautiliden.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 17: 33-40, 8 Abb., Schleusingen.
Zusammenfassung: Erstmals kann auch mit Steinkernen von Germanonautilus der Nachweis pathologischer Formen erbracht werden. Die Fähigkeit dieser triassischen Nautiliden zur Bildung von Sekundärschalen (forma conclusa) und inneren Kalkschwielen (Rillen) ermöglicht weitere Rückschlüsse auf die biologische Organisation des Weichkörpers. Ein derartiges Regenerierungsmuster belegt, dass der gesamte Mantel flächig an der Innenwand der Wohnkammer verhaftet war. Der auf diese Weise im Gehäuse fixierte Weichkörper verhinderte das Zurückziehen des Kopf-Fußes.
Im Gegensatz dazu haftet das Mantelepithel der rezenten Nautiliden lediglich im hinteren Bereich der Wohnkammer und an der Gehäusemündung. Der frei bewegliche mittlere Mantelabschnitt ermöglicht das Zurückziehen des Kopf-Fußes in das schützende Gehäuse. Zur Ausscheidung von Sekundärschalen und inneren Kalkschwielen ist er jedoch nicht befähigt. Mit diesen physiologisch-funktionellen Divergenzen wird ein weiterer Beleg für die enormen evolutiven Umstrukturierungen der biologischen Organisation der Nautiloidea verdeutlicht. Sie widersprechen der Vorstellung eines von der Evolution vergessenen "lebenden Fossils" Nautilus.   

REIN (2003): Die Kronacher "Ceratiten-Platte" - eine außergewöhnliche Konservatlagerstätte.- Ein Massensterbe-Ereignis ermöglicht Rückschlüsse auf die Zusammensetzung von Ceratiten-Populationen.

REIN, S. (2003): Zur Biologie der Ceratiten der spinosus-Zone - Ergebnisse einer Populationsanalyse - Teil I: Populationsstatistik, Sexual-Dimorphismus und Artkonzept- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 22; 29-50, Erfurt.   

REIN, S. (2004): Zur Biologie der Ceratiten der spinosus-Zone - Ergebnisse einer Populationsanalyse, Teil II: Variationsbreite der Skulptur- und Suturbildungen.- Veröff. Naturkundemuseum Erfurt, 23; 33-50, 5 Taf., 20 Abb., Erfurt.   

BAUMGARTE, D. & SCHULZ, M. (1986): Stratigraphie und Fauna des Unteren und Mittleren Wellenkalkes (Unteranis/Pelson) von Müs (Bl. 5423 Großenlüder).- Geol. Jb. Hessen 114: 69-94, 4 Abb., 1 Tab., 2 Taf., Wiesbaden.

SCHULZ, M. & HAGDORN, H. (1997): Echinodermen-Konservatlagerstätten im Unteren Muschelkalk Osthessens. 1. Die Bimbacher Seelilienbank von Großenlüder-Bimbach.- Geol. Jb. Hessen, 124: 97-122; Wiesbaden.
Kurzfassung: Zur Makrofauna der Bimbacher Seelilienbank (Mittlerer Wellenkalk, muW2-B; Zyklus muIId; Anis, Pelson) Osthessens gehören hervorragend erhaltene, artikulierte Echinodermen. 246 Individuen von Encrinus sp. Cf. E. brahli von 3 bis 64 mm Kronenlänge gestatten die detaillierte Beschreibung von Morphologie, Ontogenie und Variabilität dieser häufigsten Encrinus-Art des Unteren Muschelkalks, die zwischen Encrinus brahli und Encrinus aculeatus steht. Von Serpianotiaris sp. cf. S. coaeva, einem frühen Vertreter der Euechinoidea wird erstmals das Apikalsystem beschrieben. Die Verschüttungslagerstätte der Bimbacher Seelilienbank hat regionale Verbreitung. Die wenigen adulten Seelilien repräsentieren eine Pioniergeneration, die sich auf erosiv freigelegtem Festsubstrat (Hartgründe, Intraklasten, Grobschill) ansiedelte. Die Dominanz juveniler Seelilien bei Bimbach belegt, daß sie zusammen mit der Folgegeneration durch Tonschlamm verschüttet wurde (Obrution), bevor diese heranwachsen konnte.

SCHULZ, M., GARASSINO, A., HAGDORN, H. (2000): Krebse aus dem Oberen Muschelkalk von Großenlüder (Hessen).- Beiträge zur Naturkunde in Osthessen, 35: S. 27-38, 12 Abb., 1 Tab., Fulda.
Zusammenfassung: Im Oberen Muschelkalk des Großenlüderer Grabens (Osthessen) wurden aus Brockelkalk 4a (Trochitenkalk-Formation, Kraichgau-Subformation; atavus-Biozone; Anis, Oberillyr) in der näheren Umgebung von Großenlüder zahlreiche Exuvien und Körperfossilien dekapoder Krebse geborgen. Am häufigsten ist darin Lissocardia silesiaca v. Meyer, 1847. Wesentlich seltener sind in der Fossillagestätte die Gattungen Aspidogaster Assmann, 1927, Litogaster v. Meyer, 1844 und Pseudopemphix Wüst, 1903. Das flächenhafte (mehrere Km²), auf eine einzige. Lage begrenzte Vorkommen der Lissocardia-Bank wird als Ergebnis von populations-dynamischen Prozessen gedeutet. Eine Erklärung ausschließlich durch günstige diagenetische Prozesse ist weniger wahrscheinlich. Hinweise auf Baue oder andere Lebensspuren von Krebsen liegen nicht vor. Das hervorragend erhaltene Material ermöglicht erstmals eine vollständige Beschreibung der Morphologie von Lissocardia v. Meyer, 1847 und die sichere Zuordnung zur Familie Nephropidae Dana, 1852 (Ordnung Astacidea Latreille, 1803).

SCHULZ, M. (2002): Krebse aus dem Oberen Muschelkalk von Osthessen und Thüringen. Teil 1 - Pseudopemphix albertii (H. V. MEYER, 1840). - Veröff. Naturk. Mus. Erfurt 21: S. 15 - 38; Erfurt.
Zusammenfassung: In der Trochitenkalk-Formation des Oberen Muschelkalks (Anis, Oberillyr) von Osthessen und Thüringen wurden in den letzten Jahren zahlreiche mehr oder weniger vollständige Exuvien und Körperfossilien dekapoder Krebse geborgen. Neufunde von Pseudopemphix albertii zeigen bisher unbekannte morphologische Details, die eine annähernd vollständige Rekonstruktion und eine Erweiterung der von FÖRSTER 1967 erstellten Diagnose ermöglichen. Pseudopemphix kann wegen der chelaten Pereiopoden 1 bis 4 nicht bei der Familie der Pemphicidae belassen werden, sondern wird, wie schon von Beurlen (1928) unter Vorbehalt zu den Erymidae gestellt. Pseudopemphix-Funde in Germanonautilus-Wohnkammern legen nahe, daß sich die Tiere im Schutz von leeren, am Meeresboden liegenden Cephalopodengehäusen häuteten. Für eine echte Einmietung gibt es keine Beweise.

SCHULZ, M., HAGDORN, H. ( 2004 ): Die Bimbacher Seelilienbank im Unteren Muschelkalk Osthessens - Seelilien und andere Stachelhäuter aus der Hessischen Rhön, Kreis Fulda. Paläontologische Denkmäler in Hessen 14; Wiesbaden.

WERNEBURG, R. (1986): Über Saurichthys (Pisces, Actinopterygii) aus der Germanischen Trias.- Kurzreferate zur GGW-Tagung "Trias in Südthüringen", Berlin.

WERNEBURG, R. (1990): Metoposaurier (Amphibia) aus dem Unteren Keuper (Obertrias) Thüringens.- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 5: 31-38, 7 Abb., Schleusingen.

WERNEBURG, R. (1991): Nachtrag zu "Metoposaurier (Amphibia) aus dem Unteren Keuper (Obertrias) Thüringens".- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen 6: 100-101, 2 Abb., Schleusingen.

WERNEBURG, R. (1993): Trematosaurus (Amphibia) aus dem Mittleren Buntsandstein (Untertrias) von Thüringen.- Veröff. Naturhist. Mus., 7/8: 17-29, 7 Abb., 1 Taf., 2 Tab., Schleusingen.

WERNEBURG, R. (1994): Ein Triopside aus dem Buntsandstein Thüringens.- Rudolstädter Naturhist. Schriften, 6 (1994): 21-23, 2 Abb., Rudolstadt.

WERNEBURG, R. (1994): Der Lettenkohlensandstein von Bedheim (Südthüringen) und seine Wirbeltierfauna (Unter-Keuper).- Beitr. Geol. Thür., N. F. 1: 53-63, 4 Abb., Jena.

WERNEBURG, R. & KRONIGER M. (1994): Höhepunkte der Schleusinger Sonderausstellung "Thüringer Saurier" (Triassic Park).- Veröff. Naturhist. Mus. Schleusingen, 9: 125-131, 12 Abb., Schleusingen.

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WERNEBURG, R. (1999): HUGO RÜHLE von LILIENSTERN (1882-1946) - Erforscher der Trias Südthüringens.- In: Trias. Eine ganz andere Welt. (Hrsg. N. HAUSCHKE & V. WILDE): 611-614, 4 Abb., Pfeil Verlag München.

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